Belinda v.Tim-Est
01. August 2013 - 13. September 2018
5 Jahre 1 Monat 13 Tage
NFO n 22
black classic tabby
Ein schwerer Weg – in Liebe erzählt
Am 4. Juli 2018 bemerkte ich, dass zwei meiner Katzen speichelten und sich offensichtlich nicht wohl fühlten. Da die Praxis meiner Tierärzt:innen mittwochs nachmittags geschlossen ist, fuhr ich gleich am nächsten Morgen mit ihnen hin. Es wurden Blutproben genommen und beide gründlich untersucht. Eine eindeutige Diagnose ließ sich zunächst nicht stellen.
Noch am selben Nachmittag zeigte auch eine dritte Katze Symptome. Ich brachte sie ebenfalls zur Untersuchung und ließ sofort Blut abnehmen. Zuhause habe ich alle vorsorglich mit Ringer-Laktat unterstützt.
Die Blutwerte waren erschütternd, besonders jene der Nieren. Zunächst waren wir ratlos, was die Ursache sein könnte. Deshalb ließen wir einen weiteren Test durchführen. Dieser zeigte schließlich, dass es sich um eine Vergiftung handeln musste.
Ich begann sofort mit intensiver Versorgung: Infusionen, SUC, Hepar comp. zur Unterstützung der Leber und zur Stabilisierung der Nieren.
Am 10. Juli 2018 brachte ich sie alle in die Tierklinik Hermann in Mönchengladbach. Dort wurde mit weiteren Test eingegrenzt, dass es sich nicht um eine Pflanzliche, sondern chemische Vergiftung handelte. Ich beauftragte weitere Test zur Eingrenzung des Stoffes. Alle gängigen Sachen wurden negativ getestet und ohne genaue Angabe welche Stoffrichtung gesucht werden sollte, war es aussichtslos, leider. Alle Katzen erhielten Dauerinfusionen, Entgiftung mit medizinischer Kohle sowie weitere homöopathische Mittel, unter anderem kolloidales Silber (200 ppm, stündlich verabreicht).
Sieben Tierärzte und zwei Kliniken haben versucht zu helfen, aber die Ursache wird wohl immer ein ungelöstes Rätsel bleiben.
Gegen Ende der Woche bat mich die Klinik um Zustimmung zur Euthanasie. Besonders bei Yulietta legte man mir dies nahe. Man zeigte mir im Ultraschall, dass sie keinerlei Nierenfunktion mehr hatte. Doch ich habe sie alle zu mir geholt – keines meiner Tiere soll in einer Klinik sterben, sondern zu Hause, in vertrauter Umgebung, umgeben von Liebe.
Zwar waren sie krank, aber noch nicht bereit zu gehen. Also habe ich weiter für sie gekämpft – mit regelmäßiger hochkalorischer Fütterung alle zwei Stunden, Infusionen in Höchstdosierung morgens und abends, und unterstützender Medikation: SUC, Hepar, Carduus Marianus, Flor de Piedra, Ren suis injeel, Renes viscum comp., Traumeel und mehr.
Belinda, deren Werte mit zu den schlechtesten zählten, zeigte erstaunlich rasch eine Besserung – es sah aus, als sei sie auf dem Weg der Heilung. Doch am Freitag erlitt sie einen schweren Rückschlag. Seitdem kämpfe ich noch intensiver um sie. Sie speichelt stark, verweigert jegliches Futter. Ich habe viele Therapien versucht: SEB, Omeprazol, Cerenia, Synulox, Metacam – nichts brachte die erhoffte Wende. Damit ihr Körper nicht weiter abbaut, füttere ich sie im Moment mit großer Vorsicht und Fürsorge.
Belinda schien die Krise zu überstehen. Ihre Werte besserten sich, sie schien stabiler zu werden. Doch die Bauchspeicheldrüsenentzündung kam zurück wie ein Sturm, der alles mit sich riss.
Sie speichelte, verweigerte jede Nahrung, und doch – mit jeder Zwangsfütterung, jedem Tropfen Hoffnung, war unsere Bindung stärker denn je. Sie war tapfer, auch als nichts mehr ging.
Leider war all die Hoffnung nicht genug. Nach zehn langen Wochen haben wir den Kampf gegen das Gift verloren. Belinda mein Bellchen, meine belle Bell. Nie mehr dein Kommentieren, dein Rufen, deine Liebe. Ich bin dankbar für jeden Moment mit ihr und vermisse sie sehr.
Gedicht
Dieses Gedicht hab ich für meine Belinda ausgewählt:
Lass mich schlafen,
bedecke nicht meine Brust mit Weinen und Seufzen,
sprich nicht voller Kummer von meinem Weggehen,
sondern schließe deine Augen
und du wirst mich unter euch sehen,
jetzt und immer.
© Khalil Gibran

Text in English
A Journey Through Pain – Held in Love
On 4 July 2018, I noticed that two of my cats were salivating and obviously not feeling well. As my vet's surgery is closed on Wednesday afternoons, I took them there the very next morning. Blood samples were taken and both were thoroughly examined. A clear diagnosis could not be made at first.
That same afternoon, a third cat also showed symptoms. I also took her for a check-up and had blood taken immediately. At home, I gave them all Ringer's lactate as a precaution.
The blood results were shocking, especially those of the kidneys. At first we were at a loss as to what could be the cause. So we had another test carried out. This finally showed that it must be a case of poisoning.
I immediately started intensive care: Infusions, SUC, Hepar comp. to support the liver and stabilise the kidneys.
On 10 July 2018, I took them all to the Hermann Veterinary Clinic in Mönchengladbach. Further tests were carried out there to confirm that it was not plant poisoning but chemical poisoning. I ordered further tests to narrow down the substance. All the usual things tested negative and without precise information on which substance to look for, it was hopeless, unfortunately. All the cats were given continuous infusions, detoxification with medicinal charcoal and other homeopathic remedies, including colloidal silver (200 ppm, administered hourly).
Seven vets and two clinics have tried to help, but the cause will probably always remain an unsolved mystery.
Towards the end of the week, the clinic asked me to agree to euthanasia. I was particularly advised to do this for Yulietta. The ultrasound showed me that she no longer had any kidney function. But I brought them all to me - none of my animals should die in a clinic, but at home, in familiar surroundings, surrounded by love.
They were ill, but not yet ready to go. So I continued to fight for them - with regular high-calorie feeds every two hours, infusions in maximum doses morning and evening, and supportive medication: SUC, Hepar, Carduus Marianus, Flor de Piedra, Ren suis injeel, Renes viscum comp., Traumeel and more.
Belinda, whose values were among the worst, showed an astonishingly rapid improvement - it looked as if she was on the road to recovery. But on Friday she suffered a serious setback. Since then I have been fighting even harder for her. She salivates heavily and refuses to eat. I have tried many therapies: SEB, omeprazole, Cerenia, Synulox, Metacam - nothing has brought the hoped-for turnaround. I am currently feeding her with great caution and care so that her body doesn't deteriorate any further.
Belinda seemed to survive the crisis. Her values improved and she seemed to become more stable. But the pancreatitis came back like a storm, taking everything with it.
She salivated, refused all food, and yet - with every force-feed, every drop of hope, our bond was stronger than ever. She was brave, even when nothing worked.
Unfortunately, all the hope was not enough. Yesterday she made her way to the fairy forest. I am grateful for every moment with her and miss her very much.
Gedicht
I chose this poem for my Belinda
Let me sleep.
Do not cover my heart with tears and sighs.
Do not speak of my departure with sorrow.
Instead, close your eyes,
and you will see me among you —
now and always.
© Khalil Gibran