CH T.-E.Remake's Elvira
25. Oktober 1996 - 12. Juni 1999
2 Jahre 7 Monate 18 Tage
NFO n 09
black / white
Sie war schon
als Kitten etwas Besonders, sie hatte einen ganz speziellen Ausdruck und wuchs
mir sehr ans Herz. Leider bekam ihre Mutter in der dritten Woche wegen der
starke Beanspruchung durch zusätzliche Ammenkitten Mastitis. Elvira hat
wohl viel von der verdorbenen Milch getrunken, denn sie bekam nicht nur
Durchfall wie der komplette Wurf, sondern sie musste
wegen extremer Austrocknung eine Woche jeden Tag an den Tropf. Und nachdem ihre
Mutter durch ein tragisches Ereignis
viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde, war klar, dass sie bei uns bleibt.
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sie sich schnell zu einer
bestechenden Schönheit - wundervoll elegant, extremes Profil, hervorragende Fellqualität
, grosse Ohren mit Büscheln und Pinseln. Sie wurde nie ein "Bühnenstürmer", da man
sie zur Ansicht ihres Weissanteiles auf dem Rücken hätte tragen müssen.
Sie war immer verspielt und schmusig, wie ein kleiner Hund lief sie neben mir
her und "erzählte" viel. Das tägliche Jagen im Biotop und "Fische
gucken" waren ein Muss, ausserdem fand sie gefallen an den Kittis
ihrer Schwester Diana.
Mit
der Zeit fielen mir ihre hellen Schleimhäute
und eine dauernde Zahnfleischentzündung auf. Mein Tierarzt
empfahl eine Deckung, damit sich ihr Hormonspiegel umstellt. Ich war Anfangs
dagegen, weil sie mir nicht in der Kondition dafür schien, aber dann gab ich
nach.
Sie verlor das
Kitten in der 8 Woche (Kitten voll entwickelt, jedoch Lunge noch nicht atmungsfähig).
Der Grund für den Abort soll ihre starke Zahnentzündung gewesen sein.
Behandlung: Zahnraumsanierung und Antibiotika. Nach Erreichen ihres
Normalgewichtes von 3,8 kg wollte ich sie kastrieren. Doch sie hielt dieses
Gewicht nicht ausreichend lange.
Sie nahm immer weiter ab, es wurde kein Grund für ihre
Erkrankung gefunden. Behandlung:
Baypamun, Coenzyme comp., Ubichinon comp., Hepar comp., Boviserin, Condurango
D3, Ferro Sanol. Ostern bekam
sie dann noch zusätzlich eitrigen Ausfluss, ich gab ihr 10 Tage Ibemycin 50mg zweimal täglich.
Doch ihr
Zustand blieb stark untergewichtig (jeder Knochen war unter ihrem
hochglänzendem Fell zu
sehen), sie hatte wieder helle Schleimhäute, starken Durst, mangelnder Appetit
(wollte Nachts
jede Stunde mit einem Happen frischem Futter versorgt werden), war müde (schlief
viel), hatte Mundgeruch (keine offensichtliche Entzündung), ihr Kot war normalgeformt mit
starkem Geruch.
Eine Bekannte riet mir zu dem sogenannten Pilus-Esch-Test. Das
Ergebnis: haemolysierende Streptokokken, die sich in den Nieren
festgesetzt hätten. Ein Behandlungsplan war auch dabei und ich versuchte es
damit. Nur ist man ja durch die chemischen Mittel "verwöhnt" und
erwartet schnell einen sichtbaren Erfolg, dieser stellte sich natürlich nicht
in so kurzer Zeit ein. Weshalb ich wieder verschiedene Tierärzte und
Tierkliniken besuchte, viele Ursachen wurden vermutet, aber keiner konnte
wirklich helfen. Und das Ergebnis des Pilus-Esch-Tests wurde stets nur
belächelt.
Am 13. Mai 1999 ging es ihr so schlecht (2800g) und ihr Blutbild
liess schlimmstes befürchten, dass ich wieder meinen "Hausvet"
aufsuchte. Er gab ihr 150 ml Ringerlösung, Antitox, Eisen, 20ml Glukose 40%. Am
nächsten Tag noch mal 120 ml Ringerlösung, Antitox, Eisen, ca. 2-5ml Glukose 40%.
auf der Rückfahrt erlitt sie einen Zuckerschock. Um 15.10 Uhr war ich wieder
beim ihm, Elvira hatte nun 41,3 C Fieber und eine akute Kreislaufschwäche. Sie
kam auf Station und wurde dort mit Chloromycetin und Infusionen behandelt. Am
17. Mai rief mein Vet an und bat uns zu kommen, da sie total apathisch wäre und
ihr nicht mehr zu helfen sei.
Schweren Herzens fuhren wir hin, doch welch eine
Überraschung, als unsere Elvira (2400g) aus dem Kennel auf mich zulief. Unser
Tierarzt konnte es gar nicht glauben, wir waren so froh und nahmen sie mit nach
Hause. Hier trank sie in nur zwei Stunden 800ml Elektrolyt mit Dextroxe, sie war
total ausgetrocknet. Ich spritzte ihr eine Ampulle Glyoxal, als Reaktion bekam
sie etwas Fieber, doch dann hatte sie Hunger und frass alleine (2670g). Am
nächsten Tag war sie sogar eine halbe Stunde in Garten.
Und dann der Rückfall,
sie kann nicht mehr fressen, ihr Maulbereich war stark entzündet - Herpes, Nieren
sind etwas abgeschwollen, aber nun ein Erguss im Bauchraum. Eine Bekannte
empfiehlt mir einen Heilpraktiker aus Gevelsberg. Er glaubte dem Test und konnte
kurzfristig eine Besserung herbeiführen, aber eben nur kurzfristig. Mein
letzter Versuch war nochmals ein Tierarzt und dieser überprüfte den Test und
stellte fest, es stimmte. Mittlerweile hatte unsere kleine Maus nur noch ein
Gewicht von 2050g. Er versuchte es mit Sulfonamid und Buscopan.
Am 11. Juni bekommt
sie erst eine Infusion und dann eine Bluttransfusion 20ml von Vollschwester Diana,
damit sie auch genug Abwehrkräfte hat. Abends geht es ihr richtig gut, sie
steht mit allen Andern um Futter an und bettelt für Schweinebratenaufschnitt,
auch ihre Aufbaupaste scheint ihr sehr zu schmecken und sie geht wieder
"Fische gucken". Als sie Kot absetzt, ist zu sehen, dass die Auswertung
der Nahrung erheblich besser ist.
Ich bin sooooooo glücklich, dass ich mir zur
Feier des Tages ein Gläschen Wein genehmige. Prompt schlafe ich in der Nacht
wie eine Tote und merke nicht das Elviras Kreislauf versagt. Am Morgen hat sie keine Reaktion auf ihre Umwelt,
nicht das geringste Zeichen, dass sie noch etwas wahrnimmt. Um 9.30 Uhr erfolgt
die Euthanasie, das Leben einer "kleinen Besonderheit" ist zu Ende.
Obduktionsbefund
Gedicht
Dieses Gedicht hab ich für mein Elfchen ausgewählt:
Ich bin nicht dort
Steh' nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.
Ich bin die tausend Winde, die wehen,
ich bin die auf dem Schnee glitzernden Diamanten,
ich bin das Sonnenlicht auf dem reifen Korn,
ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn du erwachst in der morgendlichen Stille,
bin ich das rasche Aufschwärmen
schweigend kreisender Vögel.
Ich bin die Sterne, die nachts erstrahlen.
Steh' nicht an meinem Grab und weine,
ich bin nicht da, bin nicht gestorben!
© Mary Elizabeth Frye (1932)

Text in English
She was already something special as a kitten, she had a very special expression and grew very fond of me. Unfortunately, her mother developed mastitis in her third week due to the heavy strain of the additional litter. Elvira must have drunk a lot of the spoiled milk, because she not only got diarrhoea like the rest of the litter, but also had to be drip-fed every day for a week due to extreme dehydration. And after her mother was torn from life far too early in a tragic event, it was clear that she would stay with us.
Despite the initial difficulties, she quickly developed into a captivating beauty - marvellously elegant, extremely elegant profile, excellent coat quality, large ears with tufts and tufts. She never became a ‘stage striker’ as she would have had to be carried on her back to show off her whites. She was always playful and cuddly, running alongside me like a little dog and ‘talking’ a lot. Daily hunting in the biotope and ‘fish watching’ were a must, and she also liked her sister Diana's kitties.
Over time, I noticed her light-coloured mucous membranes and constant gum inflammation. My vet recommended a cover to change her hormone levels. I was against it at first because she didn't seem to be in the right condition for it, but then I gave in.
She lost the kitten in the 8th week (kitten fully developed, but lungs not yet able to breathe). The reason for the miscarriage is said to have been her severe tooth infection. Treatment: Tooth cleaning and antibiotics. After reaching her normal weight of 3.8 kg, I wanted to spay her. However, she did not maintain this weight for long enough.
She continued to lose weight, no reason for her illness was found. Treatment: Baypamun, Coenzyme comp., Ubichinon comp., Hepar comp., Boviserin, Condurango D3, Ferro Sanol. At Easter she also developed purulent discharge and I gave her Ibemycin 50mg twice a day for 10 days. But her condition remained severely underweight (every bone was visible under her shiny coat), she had pale mucous membranes again, severe thirst, lack of appetite (wanted to be given a morsel of fresh food every hour at night), was tired (slept a lot), had bad breath (no obvious inflammation), her faeces were normal in shape with a strong odour.
A friend advised me to do the so-called Pilus-Esch test. The result: haemolytic streptococci that had settled in the kidneys. A treatment plan was also included and I tried it. But you are ‘spoilt’ by the chemicals and expect visible success quickly, which of course didn't materialise in such a short time. Which is why I visited various vets and veterinary clinics again, many causes were suspected, but none of them could really help. And the result of the Pilus-Esch test was always laughed at.
On 13 May 1999 she was in such a bad way (2800g) and her blood count made me fear the worst, that I went to see my ‘Hausvet’ again. He gave her 150 ml Ringer's solution, Antitox, iron, 20 ml glucose 40%. The next day another 120 ml Ringer's solution, antitox, iron, approx. 2-5 ml glucose 40%. On the way back she suffered a sugar shock. At 3.10 pm I was back with him, Elvira now had a fever of 41.3 C and acute circulatory weakness. She was admitted to the ward and treated with chloromycetin and infusions. On 17 May, my vet called and asked us to come, as she was totally apathetic and could no longer be helped.
We drove there with heavy hearts, but what a surprise when our Elvira (2400g) ran out of the kennel towards me. Our vet couldn't believe it, we were so happy and took her home with us. Here she drank 800ml of electrolyte with Dextroxe in just two hours, she was totally dehydrated. I injected her with an ampoule of Glyoxal, as a reaction she got a little fever, but then she was hungry and ate on her own (2670g). The next day she even spent half an hour in the garden.
And then the relapse, she can no longer eat, her mouth area was severely inflamed - herpes, kidneys are somewhat swollen, but now an effusion in the abdomen. A friend recommended a naturopath from Gevelsberg. He believed the test and was able to bring about a short-term improvement, but only for a short time. My last attempt was to see a vet again and he checked the test and realised that it was correct. In the meantime, our little mouse only weighed 2050g. He tried sulphonamide and Buscopan.
On 11 June she first receives an infusion and then a 20ml blood transfusion from full sister Diana so that she has enough resistance. In the evening she is doing really well, she queues with all the others for food and begs for roast pork slices, she also seems to really like her build-up paste and she goes ‘fish watching’ again. When she defecates, you can see that the evaluation of the food is much better.
I'm sooooooo happy that I treat myself to a glass of wine to celebrate the day. I promptly sleep like the dead that night and don't realise that Elvira's circulation is failing. In the morning she has no reaction to her surroundings, not the slightest sign that she is still aware of anything. At 9.30 a.m. the euthanasia takes place, the life of a ‘little speciality’ is over.
Gedicht
I chose this poem for my Elfchen:
BDo not stand at my grave and weep,
I am not there, I do not sleep.
I am a thousand winds that blow.
I am the diamond glint on snow.
I am the sunlight on ripened grain.
I am the gentle autumn rain.
When you wake in the morning hush,
I am the swift, uplifting rush
Of quiet birds in circling flight.
I am the soft starlight at night.
Do not stand at my grave and weep.
I am not there, I do not sleep.
Do not stand at my grave and cry.
I am not there, I did not die!
© Mary Elizabeth Frye (1932)